19. Dec 2018
TEXT VON
Ohne Absichten betrat sie 2015 die Ledermanufaktur. Die Modedesignerin Laura Margna (*1990) war in den Ferien, als sie der kleinen andalusischen Stadt Ubrique einen Besuch abstattete. Im Vorfeld hatte sie erfahren, dass der Ort als Mekka der Lederverarbeitung in Spanien gilt. Mit einem Stück Leder beschenkt, verliess sie die Fabrik und wusste, dass sie nicht zum letzten Mal hier sein würde – die Geburtsstunde von Margnas eigenem Taschenlabel. Die ersten Ideen hält sie mit Skizzen fest, später fertig sie dreidimensionale Modelle aus Papier und näht Vorstufen aus festem Stoff. An jedem Aspekt wird lange getüftelt, etwa wo und wie der Henkel angebracht sein soll, ob die Grösse stimmt oder wie die Tasche schliesst. In engem Kontakt mit den Handwerkern aus Ubrique feilt Margna ihre Entwürfe aus und lässt Prototypen herstellen. «Ich will, dass wir Alltagsgegenstände wertschätzen und sie nicht als Wegwerfprodukte betrachten», sagt die Designerin. Deshalb werden die Stücke in sorgfältiger Handarbeit gefertigt, durchschnittlich braucht die Manufaktur vier ganze Arbeitstage, um eine einzelne Tasche herzustellen.