Bei ihren Grosseltern fand sie auch Inspiration für ihre spätere Karriere: Ihr Opa spielte Klavier, wobei ihm Lareine gern und oft zuhörte. Unterbewusst eine Inspirationsquelle, aus der sie Kraft schöpfte. Ihr grösstes Vorbild ist heute laut eigenen Angaben aber ihre ältere Schwester Célia, die immer für sie da ist und die sie in allem unterstützt.
Glücklich vergeben
Eine wichtige Stütze ist auch Lareines Freundin, die Tätowiererin Gina Madskull (25). Das Paar lernte sich vor vier Jahren kennen. Zwei Jahre später verliebten sie sich. Heute leben sie zusammen mit ihren zwei Katzen in der ersten gemeinsamen Wohnung.
Öffentlich geoutet hat sich die Soul-Sängerin mit ihren beiden Songs «Sweet Latina» und «Issa Vibe». Darin wird deutlich, dass Lareine auf Frauen steht. «Die LGBTQ-Community wird schon viel mehr akzeptiert als vor einigen Jahren, nichtsdestotrotz haben wir noch einen langen Weg vor uns», meint sie. Gerade erst kürzlich habe sie eine unschöne Erfahrung gemacht, wie sie berichtet: «Ich habe meine Freundin ins Geschäft gefahren und wir haben uns zum Abschied im Auto geküsst, als mich ein Passant plötzlich verbal beleidigte. Das war ein sehr erschreckender Moment für mich und meine Freundin.»
Das Gangsterdasein
Momentan hört Lareine gern Justin Timberlake. «‹Rock Your Body› läuft bei mir gerade rauf und runter, und ehrlich gesagt, spiele ich auch meinen eigenen Song – ‹In Love With a Gangster› – viel ab.» Die Sängerin schmunzelt.
Hört man in Lareines aktuellen Song rein, erreichen einem sanfte Melodien mit elektronischen und poppigen Einflüssen und eine geschmeidige Stimme. Im Track besingt die R&B-Sängerin die Liebe zu einem Gangster. Ob sie selbst auch einer ist? «Obschon es sich im Song um eine fiktive Geschichte handelt, kann ich mich mit diesem Aspekt des ‹Gangsterseins› gut auseinandersetzen. Denn ich habe selbst auch ein Business zu führen und investiere viel Zeit in die Musik», erklärt sie ihre Gedanken hinter dem Track. Die Musik komme bei ihr einfach an erster Stelle und dementsprechend müsse sie auf einige Dinge verzichten, um an ihr Ziel zu kommen. Ihre Freundin habe aber für ihren Lifestyle Verständnis und käme damit zurecht, wenn Lareine viel unterwegs ist oder spontan verreisen muss.
Das wirklich «gangsterhafteste», was Lareine je getan hat: «Ich habe schon einmal eine Pizza ins Kino geschmuggelt», gesteht die Musikerin lachend.
«Will meinen Fans vermitteln, dass sie nicht alleine sind»
Singen tut Lareine am liebsten über alles Mögliche, was sie in ihrem Leben auf irgendeine Art und Weise beschäftigt. «Meine Songs sind nicht zwingend autobiografisch. Und je nach Phase variieren auch die Themen, über die ich in meinen Tracks singe. Ich schreibe gern über Lust und Liebe, aber auch über Traurigkeit.» Das komme immer ein bisschen auf ihre «Mood» drauf an.
Spass ist ein wichtiger Faktor für die Sängerin: «Ich wünsche mir, dass meine Lieder beim Zuhören Fun machen.» Wichtig ist der jungen Künstlerin aber vor allem auch, authentisch zu bleiben. «Die Menschen sollen sich mit meinen Songs identifizieren können. Ich will ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie nicht alleine sind», führt Lareine aus. Fühle man sich mit gewissen Themen nicht alleine gelassen, wage man es eher, sich zu öffnen. Ihren Künstlername hat sich die Sängerin dementsprechend treffend ausgesucht: ‹La Reine› ist Französisch und bedeutet ‹Königin›. Ihren echten Nachnamen – Bruderer – fand sie unpassend. Sie erklärt die Wahl ihres Künstlernamens: «Das soll nicht arrogant rüberkommen. Für mich ist eine Königin jemand, der seine Mitmenschen schützt und ein Vorbild ist.»