17. Jul 2020
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Welche Sonnenbrille schmeichelt, ist abhängig von der Gesichtsform. Rund steht eckig. Herzförmig steht rund. Ein eckiges Gesicht wirkt mit kreisförmigen Gläsern weicher und an einer ovalen Gesichtsform sieht beinahe alles vorteilhaft aus.
Aber besinnen wir uns aufs Wesentliche: Sonnenschutz für die Augen. Neben der richtigen Form, sollten Sie unbedingt ein paar weitere Ansprüche an Ihre Sonnenbrille haben.
Wie tief Strahlen ins Auge eindringen können, hängt von ihrer Wellenlänge ab. Im normalen Alltag sollte der UV-Schutz einer guten Brille eine Wellenlänge von 400 Nanometern filtern können. Die Kennzeichnung UV 400 oder 100 Prozent UV-Schutz sind Merkmale dafür, dass dieser Schutz gewährleistet ist. Auf dem Wasser oder im Gebirge sollte der Schutz sogar noch höher sein – durch die Reflexion des Lichtes nimmt die Intensität der UV-Strahlen zu.
Wichtig vorab: Blendschutz ist nicht gleich UV-Schutz. Ein Blendschutz schwächt mit Hilfe von Abdunklung die Lichtstärke. Ultraviolette Strahlen werden dadurch aber nicht abgeschirmt. Die Annahme, dass besonders dunkle Gläser automatisch einen besseren Schutz gewährleisten, ist somit falsch. Ohne UV-Schutz kann ein hoher Blendschutz sogar schädlicher sein als ein tiefer, weil sich die Pupillen im Dunkeln ausweiten und sie dadurch mehr UV-Strahlen durchlassen. Die benötigte Stärke der Abdunklung variiert je nach Lichtverhältnis. Unterschieden wird zwischen fünf Kategorien:
Kategorie 0
Lichtdurchlässigkeit: 80% – 100%
Verwendung: abends (bei sehr lichtempfindlichen Augen)
Kategorie 1
Lichtdurchlässigkeit: 43% – 80%
Verwendung: bei bewölktem oder wechselhaftem Wetter
Kategorie 2
Lichtdurchlässigkeit: 18% – 43%
Verwendung: bei sonnigen Tagen in mitteleuropäischen Breitengraden
Kategorie 3
Lichtdurchlässigkeit: 8% – 18%
Verwendung: bei sonnigen Tagen am Meer oder im Gebirge
Kategorie 4
Lichtdurchlässigkeit: 3% – 8%
Verwendung: bei sehr hoher Lichtintensität, zum Beispiel im Hochgebirge oder auf dem Gletscher
Das Licht kann die Augen auch von oben oder von der Seite aus treffen. Deshalb sollte der Brillenrahmen mindestens bis zu den Augenbrauen und seitlich bis zum Gesichtsrand gehen.
Bei farblich getönten Gläsern gilt zusätzlich zu beachten, dass sie der Tätigkeit entsprechend ausgewählt werden. Im Strassenverkehr sind braune, grüne und graue Töne zu empfehlen. Von roter, blauer oder oranger Farbe ist hingegen abzuraten, weil Verkehrsschilder und Ampeln möglicherweise nicht richtig wahrgenommen werden können. Rot und Orange eignen sich wiederum für den Wintersport, da diese Farben bei Nebel zu klarerer Sicht verhelfen.
Sind beim Probetragen der Brille Unregelmässigkeiten oder Einschlüsse zu erkennen, führt das wahrscheinlich auf eine tiefe Glasqualität zurück. Auch bei sichtbaren Verzerrungen ist Vorsicht geboten – längerfristig verursachen solche Brillen Kopfschmerzen.