Schnitte und Farben

Diese Haar-Trends erwarten uns 2022

Haare werden wieder länger und es herrschen Extreme: Coiffeur Charles Aellen verrät, welche Trends in Sachen Haare uns in diesem Jahr erwarten.

Haar-Trends: Lange Haare

Neues Jahr, neues Ich: Mit dem Jahreswechsel bekommen viele Lust darauf, sich einer kleinen Typveränderung zu unterziehen. So wird häufig ein Termin beim Coiffeur gebucht, weil eine neue Frisur schnell und einfach umsetzbar ist. Während die einen dann gerne Trends folgen, horchen andere lieber in sich hinein und wollen mit einem neuen Schnitt oder einer neuen Farbe die Individualität noch mehr unterstreichen. Und das ist auch gut so, findet Schweizer Coiffeur und Unternehmer Charles Aellen: «In der heutigen Zeit ist oft von Diversität die Rede. Früher gab es dagegen klare Stilrichtungen, denen die meisten Menschen folgten.» Heute wolle man dagegen eine eigene Persönlichkeit haben und diese hervorheben.

«Mir scheint also vorab die Frage wichtig: Was ist überhaupt ein Trend», sagt Aellen bedacht. Für den Besitzer des Zürcher Coiffeursalons Charles Aellen Company ist klar: «Ein Trend ist etwas, das eine neue Richtung anzeigt und als Aufbruch wahrgenommen wird.»

Für 2022 sieht der Coiffeur einige Richtungen. Eines ist klar: Es ist ein Jahr der extremen Gegensätze. Vor allem, wenn es um die Haarfarben geht: «Einerseits zeichnet sich seit geraumer Zeit der Trend zu natürlichen Tönen ab, auf der anderen Seite zeigt sich auch das Künstliche, aber dann so richtig.»

Einen Trend nimmt Aellen besonderes stark wahr: «Der Wunsch nach längeren Haaren und Volumen kristallisiert sich heraus.» Wie lange genau die Haare dabei ausfallen, spiele keine Rolle – das sei immer auch eine Frage der Haarqualität.

War es lange Zeit der Bob, der sich grosser Beliebtheit erfreute, rückt dieser nun etwas in den Hintergrund. «Der Klassiker ist nach wie vor modern, aber sprechen wir von Trends, dann bewegen wir uns eher auf einen Rundschnitt zu», stellt der Fachmann klar. Das beutetet, dass die Haare vorne kürzer und hinten länger ausfallen.

Kommen wir zum Thema Farbe, hebt Aellen die Natürlichkeit hervor. Hier geht es in Richtung sanfte Verläufe und schlichte Töne. «Das heisst nicht, dass die Haare nicht gefärbt sind, sondern die Färbung der Natur nachempfunden ist.» Die heutige Kunst des Färbens: Dass man kaum mehr unterscheiden kann, ob die Haarfarbe von der Natur oder künstlich geschaffen wurde.

Im Gegensatz dazu steht ein Extrem: Laut dem Experten zeigt sich auch das Künstliche. «Es handelt sich um Töne, die in der Natur so überhaupt nicht als Haarfarben vorkommen, wie etwa Hellblau oder Rosa.» Oder aber bei der Trägerin bestehe der Wunsch nach einer Haarfarbe, die so bei ihr auf natürliche Weise nicht vorhanden ist. Der Fachmann nennt als Beispiel: «So etwa eine Dunkelblonde, die gerne wie eine Rothaarige aussehen möchte. Wir sprechen hier von einem intensiven Rot, wie es vielleicht bei einer Irin der Fall ist. Die Dunkelblonde wünscht sich diesen Ton, aber auf noch extremere Weise.»

Doch vor allem feiern wir die Diversität, davon ist Aellen überzeugt. Während wir zwar einerseits versuchen, nach Trends Ausschau zu halten und diese anzustreben, wollen wir im Grunde eigentlich alle, dass wir als Individuum wahrgenommen werden.

«Auch bei Männer gelten die Extreme: Entweder man will der natürliche Typ sein oder aber auffallen», weiss der Coiffeur. Gehöre man zu ersterem, dann setze man das in Schnitt und Farbe um, und habe Freude am Ausgefallenem. Bei den Schnitten stehen sich lang und kurz gegenüber: «Es zeigen sich längere Haare als auch eine ganz kurz geschnittene Frisur.»

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