Designerinnen der Mode Suisse: Sarah Bounab

«Meine Kleider sind für starke, unabhängige Frauen»

Am 12. September findet die Mode Suisse im Kunsthaus Zürich statt. Boleromagazin.ch stellt im Vorfeld drei Designerinnen vor. Dieses Mal: Sarah Bounab. Die Designs der Lausannerin stehen für gewagte und grosse Auftritte.

Mode Suissse 2022: Sarah Bounab

Sarah Bounab (32) hat gerade alle Hände voll zu tun: Sie zeigt am 12. September ihre neue Kollektion an der Mode Suisse und launcht bald ihren eigenen Onlinestore. «Die grösste Herausforderung im Moment? Dass die Tage nur 24 Stunden lang sind», sagt die Designerin lachend.

Aktuell wünscht sich Bounab einfach nur mehr Zeit. Für die Zukunft träumt sie aber davon, viele weitere Kollektionen herausbringen zu können. «Ich hoffe, dass es so weitergeht und ich die Frauen, die ich mit meiner Mode anspreche, berühren kann, dass sie sich in meinem Universum wiedererkennen und dass meine Stücke perfekt zu ihnen passen!»

Ansprechen mit ihren Designs will Bounab starke und unabhängige Frauen, die sich nur für sich selbst kleiden. «Futuristische Abendgarderobe – so würde ich meinen Stil kurz und knapp beschreiben», erklärt die Modeschöpferin. Ihre Kleider seien für Frauen gemacht, die gerne neue Designerinnen und einzigartige Projekte entdecken.

Generell ist Mode für Bounab etwas ganz Aussergewöhnliches. «Sie kann einen Menschen definieren, macht es möglich, uns zu identifizieren, zu verschönern, zu Gruppen zu gehören oder auch einfach nur Spass an all den wunderbaren Kleidungsstücken zu haben», schwärmt sie. Die Leidenschaft für ihr Handwerk hat Bounab unter anderem auch ihrem Grossvater zu verdanken, der aus dem Tessin stammt und sie stark prägte.

Ein Mix aus digitaler Technologie und traditioneller Handwerkskunst, das ist der Ansatz von Bounab. Die Digitalisierung spielt in ihrem Schaffen eine grosse Rolle, darum auch der Name ihrer Kollektion, die sie im letzten Jahr an der Mode Suisse präsentierte: «All they could see was my digital Queen». «Das Fortschreiten der Technik hat der Modewelt neue Werkzeuge und neue Möglichkeiten eröffnet. Manchmal muss man einfach mit der Veränderung leben, wie mit allem anderen auch», fügt die Designerin an. Sie sehe vor allem Vorteile in der Digitalisierung, sei froh um neue digitale Techniken. «Indem ich einen Teil meiner Arbeit digitalisiere, kann ich mit Hilfe von Computerprogrammen Volumen und neue Formen definieren. Viele Stücke sind so entstanden.»

Neue Technologien im Allgemeinen inspirieren Bounab laut eigenen Angaben stark und bringen sie auf einen fruchtbaren Boden. «Der Besuch von Museen, die Entdeckung von Ausstellungen, Künstlern und das Lesen sind natürlich weitere Quellen der Inspiration», führt sie weiter aus. Am kreativsten ist die Modeschöpferin in den ruhigen Phasen, nachdem eine neue Kollektion erschienen ist. Dann kann sie sich entspannen, zurücklehnen und ihre Batterien wieder aufladen. «In dieser Zeit wird mein Kopf wieder frei und neue Ideen entstehen.»

Die Fashionwelt befindet sich nicht nur technologisch betrachtet im Wandel, auch sonst tut sich vieles. So verschwimmen auch die Grenzen zwischen Männer- und Frauenmode immer mehr. Laut Bounab eine Reaktion auf die sich verändernde Gesellschaft. «Designerinnen und Designer reagieren auf das, was in der Welt passiert.»

Ein weiterer wichtiger Faktor: Nachhaltigkeit! «Verantwortungsbewusste Mode liegt stark im Trend – und wir können nur hoffen, dass dies zu einem Standard wird», so Bounab. Sie freue sich, ein Teil von solch grossen Veränderungen sein zu können.

Ein Tag im Leben der Modedesignerin? Der beginnt mit dem Erstellen einer Aufgabenliste. «So kann ich die Prioritäten für den Tag festlegen», gibt Bounab einen Einblick in ihrem Alltag. Danach ist sie bis spätabends an ihrem Arbeitsplatz, der sich zurzeit im Pulse Incubateur Hes in Genf befindet, um ihre neue Kollektion für die Mode Suisse fertigzustellen.

Um einen klaren Kopf zu behalten, versucht Bounab, zwischendurch so viel es geht laufen zu gehen. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen – egal zu welcher Jahreszeit, wie sie sagt.

Auf die Mode Suisse im Kunsthaus Zürich freut sie sich schon sehr. «Meine Ungeduld hat neue Dimensionen erreicht – ich kann es kaum erwarten, zum zweiten Mal an der Mode Suisse dabei zu sein!»

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