Schweizer R&B-Queen

Naomi Lareine – vom Fussballprofi zur Musikerin

Ihr Künstlername bedeutet «Königin»: Naomi Lareine wird gerade als grösstes R&B-Talent der Schweiz gefeiert. Nach einer Fussballkarriere entdeckte die Sängerin ihre wirkliche Leidenschaft – die Musik.

NaomiLareine Pressebild 2-2

Früher gab Fussball ihr Halt, heute ist es die Musik. Sieben Jahre lang kickte Naomi Lareine (28) für die Grasshoppers Zürich. Im Fussball fand sie sich selbst: Der Sport gab ihr einen Platz, wo sie sich wohlfühlte und sie ihrer Energie freien Lauf lassen konnte.

Heute steckt sie ihr Temperament jedoch in die Musik. «Sie war schon immer ein Teil von mir. Ich musste nur den Schritt wagen und mich ihr ganz hingeben. Auch meine Eltern lieben Musik – meine Mutter mag R&B und Hip-Hop und mein Vater hört gern Klassiker wie die Beatles, Queen oder David Bowie –, was mich sicherlich schon in jungen Jahren prägte», sagt Lareine.

Seit diesem Jahr konzentriert sich Lareine, die eine Ausbildung als kaufmännische Angestellte gemacht hat, voll und ganz auf ihre Leidenschaft. «Mein erster Song ‹Sweet Latina› ist im Jahr 2017 erschienen und ich habe auch ständig an meiner Musik weitergearbeitet, aber erst jetzt habe ich sie zu meinem Vollzeitjob gemacht», so die R&B-Queen. Dann war da noch die Corona-Pandemie, die sich als Hürde in Lareines Weg stellte, von der sie sich aber nicht unterbringen liess. «Ich musste zwar eine Pause an der Öffentlichkeit einlegen, aber eine musikalische Auszeit gibt es bei mir nie. Ich war sehr kreativ und oft im Studio. Ich habe in dieser Zeit vieles gelernt und wurde sehr selbstständig», erklärt die Musikerin.

Für Lareine läuft es zurzeit gut. Gerade hat sie einen Plattenvertrag bei Sony Music unterschrieben. Mitte März erschien ihre neue Single «In Love with a Gangster» und sie war ein Teil der dritten Staffel der 3+-Sendung «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert». Ihr Ziel? Bald ein Album rauszubringen.

Aufgewachsen ist die Tochter eines Schweizers und einer Französin mit westafrikanischen Wurzeln in Wallisellen ZH, Dübendorf ZH und Bern. Wegen des Berufes ihres Vaters – der ehemalige Eishockey-Profi Martin Bruderer – zieht die Familie mit drei Kindern oft um. In Wallisellen war die Sängerin, die heute in Zürich lebt, am liebsten zu Hause. Dort wohnten auch ihre Grosseltern väterlicherseits nicht weit entfernt, zu denen sie schon immer eine enge Verbindung pflegte.

Bei ihren Grosseltern fand sie auch Inspiration für ihre spätere Karriere: Ihr Opa spielte Klavier, wobei ihm Lareine gern und oft zuhörte. Unterbewusst eine Inspirationsquelle, aus der sie Kraft schöpfte. Ihr grösstes Vorbild ist heute laut eigenen Angaben aber ihre ältere Schwester Célia, die immer für sie da ist und die sie in allem unterstützt.

Eine wichtige Stütze ist auch Lareines Freundin, die Tätowiererin Gina Madskull (25). Das Paar lernte sich vor vier Jahren kennen. Zwei Jahre später verliebten sie sich. Heute leben sie zusammen mit ihren zwei Katzen in der ersten gemeinsamen Wohnung.

Öffentlich geoutet hat sich die Soul-Sängerin mit ihren beiden Songs «Sweet Latina» und «Issa Vibe». Darin wird deutlich, dass Lareine auf Frauen steht. «Die LGBTQ-Community wird schon viel mehr akzeptiert als vor einigen Jahren, nichtsdestotrotz haben wir noch einen langen Weg vor uns», meint sie. Gerade erst kürzlich habe sie eine unschöne Erfahrung gemacht, wie sie berichtet: «Ich habe meine Freundin ins Geschäft gefahren und wir haben uns zum Abschied im Auto geküsst, als mich ein Passant plötzlich verbal beleidigte. Das war ein sehr erschreckender Moment für mich und meine Freundin.»

Momentan hört Lareine gern Justin Timberlake. «‹Rock Your Body› läuft bei mir gerade rauf und runter, und ehrlich gesagt, spiele ich auch meinen eigenen Song – ‹In Love With a Gangster› – viel ab.» Die Sängerin schmunzelt.

Hört man in Lareines aktuellen Song rein, erreichen einem sanfte Melodien mit elektronischen und poppigen Einflüssen und eine geschmeidige Stimme. Im Track besingt die R&B-Sängerin die Liebe zu einem Gangster. Ob sie selbst auch einer ist? «Obschon es sich im Song um eine fiktive Geschichte handelt, kann ich mich mit diesem Aspekt des ‹Gangsterseins› gut auseinandersetzen. Denn ich habe selbst auch ein Business zu führen und investiere viel Zeit in die Musik», erklärt sie ihre Gedanken hinter dem Track. Die Musik komme bei ihr einfach an erster Stelle und dementsprechend müsse sie auf einige Dinge verzichten, um an ihr Ziel zu kommen. Ihre Freundin habe aber für ihren Lifestyle Verständnis und käme damit zurecht, wenn Lareine viel unterwegs ist oder spontan verreisen muss.

Das wirklich «gangsterhafteste», was Lareine je getan hat: «Ich habe schon einmal eine Pizza ins Kino geschmuggelt», gesteht die Musikerin lachend.

Singen tut Lareine am liebsten über alles Mögliche, was sie in ihrem Leben auf irgendeine Art und Weise beschäftigt. «Meine Songs sind nicht zwingend autobiografisch. Und je nach Phase variieren auch die Themen, über die ich in meinen Tracks singe. Ich schreibe gern über Lust und Liebe, aber auch über Traurigkeit.» Das komme immer ein bisschen auf ihre «Mood» drauf an.

Spass ist ein wichtiger Faktor für die Sängerin: «Ich wünsche mir, dass meine Lieder beim Zuhören Fun machen.» Wichtig ist der jungen Künstlerin aber vor allem auch, authentisch zu bleiben. «Die Menschen sollen sich mit meinen Songs identifizieren können. Ich will ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie nicht alleine sind», führt Lareine aus. Fühle man sich mit gewissen Themen nicht alleine gelassen, wage man es eher, sich zu öffnen. Ihren Künstlername hat sich die Sängerin dementsprechend treffend ausgesucht: ‹La Reine› ist Französisch und bedeutet ‹Königin›. Ihren echten Nachnamen – Bruderer – fand sie unpassend. Sie erklärt die Wahl ihres Künstlernamens: «Das soll nicht arrogant rüberkommen. Für mich ist eine Königin jemand, der seine Mitmenschen schützt und ein Vorbild ist.»

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