Design im Botanischen Garten

Frische Luft tut immer gut, auch wenn es regnet. Vom 12. August bis 5. September 2021 können wir die im Alten Botanischen Garten der Universität Zürich tanken. Dann findet dort zum dritten Mal die Design Biennale Zürich statt.

Design Biennale Zürich 21

Vom 12. August bis 5. September 2021 findet die Design Biennale Zürich im Alten Botanischen Garten der Universität Zürich statt. Im schicken Regenmantel oder unter dem Schirm macht die Design-Veranstaltung auch beim aktuellen Regenwetter Spass.

Die dritte Ausführung der Design Biennale Zürich begibt sich «auf Konfrontationskurs», so heisst es in der Medienmitteilung. Unter dem Thema «Clash» will die Design-Veranstaltung Gestalter und Gestalterinnen, etablierten Design-Büros, sowie Nachwuchsdesigner und Nachwuchsdesignerinnen die Möglichkeit geben, ihre Projekte einem breiten Publikum zu präsentieren.

Mitwirkenden sollen passend zum Motto unterschiedliche Werte, Traditionen und Erwartungen aufeinanderprallen. Die Veranstaltung mit ihrem Pop-up-Charakter hat zum Ziel, die öffentliche Wahrnehmung von Design – besonders in der Schweiz – zu schärfen.

Nadja Häfliger (23) schätzt die Design-Veranstaltung als einzigartige Plattform: «Die Design Biennale Zürich öffnet die Tür für Experiment und Innovation an der Schnittstelle zu Performance und Kunst.» So werde das Potenzial und die Wichtigkeit von Gestaltung als Kommunikationsmittel in unserer Gesellschaft sichtbar und gefördert.

Häfliger ist Teil des Designstudios Absurda, das sie mitgegründet hat. Absurda besteht aus zwei Personen: Nadja Häfliger und Basil Huwyler (25). «Ich würde sagen, Absurda hat wohl eher uns gegründet», sagt die 23-Jährige. Der Name sei dabei eine stetige Erinnerung daran, ihren Beruf zu hinterfragen, Dinge umzustossen und sich auf den Kopf zu stellen, um die Welt auch einmal verkehrt zu sehen. Das Thema Clash passe da also ganz gut rein.

Kennengelernt hat sich das Design-Duo während der Grafik-Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Basel. Darauf folgte ein gemeinsames Langzeitprojekt, wobei es anschliessend 2020 zur Gründung des Designstudios kam.

«Bei der Design Biennale Zürich sind wir das erste Mal dabei», sagt Häfliger. Es sei eine eher kurzfristige Bewerbung auf den Opencall im April gewesen. Das Duo stand beim daraufhin erarbeiteten Konzept vor der Challenge, seinen ausufernden Ideenflow zu kanalisieren und in kurzer Zeit ein solides Projekt auf die Beine zu stellen, wie die Designerin beschreibt.

Geschafft haben die beiden das mit «Thank you for your data». Dahinter verbirgt sich ein rätselhaftes Gerät mit dem Namen iC-U, das Besuchern zeigen möchte, welche Informationen wir durch unsere Nutzung von digitalen Räume generieren und was mit diesen Informationen geschieht. «Die Idee kam uns mitten in der Nacht, als wir auf unserer selbst ernannten ‹Brainstorming-Bank› sassen und überlegten. Wir wollten eine Brücke zwischen einem natürlichen Ort, wie dem Botanischen Garten, und einem digitalen Raum schlagen», erklärt Häfliger den Entstehungsprozess. Ein präsentes Thema installativ zu übersetzen, das war das Ziel des Duos.

iC-U macht einen Prozess sichtbar, der sich in unserem Alltag im Umgang mit digitalen Medien oft im Verborgenen abspielt, führt Häfliger an. Und weiter sagt die junge Designerin: «Das Projekt ermöglicht eine Reflexion über die Daten, die wir automatisch preisgeben, indem wir uns in virtuellen Räumen bewegen. Die Übergänge zwischen diesen Realitäten werden immer diffuser.» Für unsere Gesellschaft sieht das Team die Herausforderung darin, sich dies bewusst zu machen und einen nachhaltigen Umgang mit der fortschreitenden Digitalisierung zu finden.

Wenn Absurda nicht an einem Projekt für die Design Biennale Zürich arbeitet, dann fokussiert sich das Duo vor allem auf den Prozess und die disziplinübergreifende Zusammenarbeit mit kreativen und motivierten Köpfen. Denn nicht nur produktorientierte Projekte stehen auf dem Plan. «Wenn wir nicht gerade in der Dunkelkammer an neuen Wegen zur Polaroid-Entwicklung forschen, suchen wir in der Tiefsee nach neuen Hühnerrassen», so Häfliger.

Die Corona-Situation hat das Designstudio auch zu spüren bekommen. «Es hat unsere Arbeitsweise stark beeinflusst.» Im Lockdown wurden die zwei herausgefordert, neue Herangehens- und Arbeitsweisen zu finden. Doch Häfliger sieht auch den Fortschritt: «Gerade weil sich viel der Zusammenarbeit in den digitalen Raum verschoben hat, war es uns auch ein Anliegen, uns mit dieser Form der Kommunikation und Kollaboration vertiefter auseinanderzusetzen.» Einige Projekte würden sich an der Schnittstelle zwischen digital und analog bewegen. Diese Auseinandersetzung habe schliesslich stark zur Geburt des Projekts für die Design Biennale Zürich beigetragen.

Design Biennale Zürich 2021

Bereits zum dritten Mal findet die Design Biennale Zürich statt. Das Publikum erwarten nicht nur spannende Projekte zum Thema Design, sondern auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, bestehend aus Führungen, Designers’ Talks und Workshops für Klein und Gross.

Datum: 12. August bis 5. September 2021

Ort: Alter Botanischer Garten der Universität Zürich, Pelikanstrasse 40, 8001 Zürich

Freier Eintritt

Weitere Informationen findest du hier.

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