«Halston» – das exzessive Leben eines Kult-Designers

In den 70er-Jahren wurde Roy Halston Frowick das Symbol des amerikanischen Glamours. Mit Ewan McGregor in der Hauptrolle hat Netflix eine schillernde Hommage gedreht, die den Modeschöpfer zwischen Fashion, Kippen und Kokain zeigt.

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Im heruntergekommenen New York in den 70er-Jahren gelingt dem exzentrischen Modedesigner Roy Halston Frowick (1932-1990), was kaum jemandem vor ihm gelang: Er kreiert unter seinem Namen eine Luxusmarke, welche die damalige Stilwelt in den USA prägt. Bis dahin gelang das etwa nur Dior oder Chanel.

Den Aufstieg und Fall des legendären Modemachers, der 1990 an den Folgen von Aids starb, beleuchtet nun Netflix: Ryan Murphy (55) zeigt in einer fünfteiligen Mini-Serie das extravagante und turbulente Leben Halstons. In die Rolle des exzentrischen Modedesigners schlüpft Ewan McGregor (50). Seit dem 14. Mai 2021 können die Folgen gestreamt werden.

Begleitet wird der begabte, aber gleichzeitig gebrochene Narzisst von seiner Entourage, zu der unter anderem seine Musen Liza Minnelli (Krysta Rodriguez, 36) und Elsa Peretti (Rebecca Dayan, 37) gehören. Sie zählen zu Halstons guten Freunden, die er nach Lust und Laune umherscheucht.

Auslassen konnte Murphy vor allem auch nicht Halstons Privatleben: Der in Iowa unter einfachen Bedingungen gross gewordene sensible Country-Boy lässt sich per Helikopter Kartoffeln mit Kaviar in sein Ferienhaus einfliegen oder macht die Nächte mit viel Kokain und Promi-Freunden durch.

Er wird ein populärer Bestandteil der New Yorker High Society und prägt die US-amerikanische Modewelt. Seine Anfänge macht Halston als Hutmacher. In den frühen 60er-Jahren trägt Jackie Kennedy (1929-1994) bei der Amtseinführung ihres Mannes den berühmten «Pillbox»-Hut. Nach diesem Karrieresprung erfindet er sich neu: Zurückgegelte Haare, XXL-Sonnenbrille und Spitz-Zigarette werden zu seinem Markenzeichen. Die reichen New Yorker Damen reissen sich schliesslich um seine Kaftan- und Neckholder-Kleider.

Doch neben Nadel, Faden und Schere greift Halston unentwegt zu Kippen und Kokain. Sein Aufstieg wird begleitet von hedonistischen Nächten mit Cruising and Crying in der legendären Disco Studio 54. Dort tanzt er im Glitzerregen und bestellt sich angeblich jeden Abend einen anderen Callboy. «Das Einzige, was du nicht kannst, ist aufhören» – das wohl eingängigste Zitat, von Halstons Freundin Liza Minnelli.

Nicht nur einmal entscheidet sich der getriebene Charakter für Geld anstatt Kunst. Halston verkauft seinen Namen an eine Investoren-Gruppe, mit dem Verkauf von Parfüms macht er Millionen – bis er schliesslich mit der Billigkette J.C. Penney zusammenarbeitet, was für Furore sorgt. Jahrelang lebt Halston geknickt und gekränkt, weil er nicht mehr der Chefdesigner seiner Marke ist.

Auch fürs Auge liefert die Netflix-Serie einiges: Roben in fantasievollen Schnitten und aus weichen Stoffen sowie nicht zuletzt ein extravagantes, aber doch zeitloses Interior ziehen die Zuschauer in den Bann.

So finden sich in der luxuriösen Wohnung des Modeschöpfers beispielsweise Plexiglas-Designs und ein blutrotes Samt-Sofa. Die Einrichtung bringt den Glam der 70er-Jahre in die heutige Zeit und begleitet uns bis in unsere Träume.

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