Mit Henna-Farbe zu Sommersprossen

Dieser Tage gilt Mut zur Natürlichkeit: Sommersprossen sind gefragter denn je. Mit Henna lassen sich die Punkte ins Gesicht zaubern. Die Zürcherin Sandra Parrinello verkauft ein DIY-Set.

Henna Tattoo Schweiz

Die einen versuchen sie abzudecken, die anderen zaubern sie sich mit Filtern oder Farbe ins Gesicht: die Sommersprossen.

Der aktuelle Trend: Mit Henna-Farbe – einer natürlichen Paste, die mit dem aus der wärmeliebenden Henna-Pflanze gewonnen Pulver angerührt wird – halten die Punkte im Gesicht bis zu zwei Wochen. «Man muss einfach achtgeben, dass man vor dem Auftragen das Gesicht gut reinigt. Auch die Einwirkzeit sollte genau berücksichtigt werden», rät Sandra Parrinello (32), Gründerin von Henna Tattoo Schweiz.

Auf die Frage, warum gerade jetzt Sommersprossen so angesagt sind, antwortet Parrinello: «Es herrscht ein Trend zur Natürlichkeit. Stars zeigen sich ohne Make-up und tragen ihre Freckles mit Stolz.» Während man die Punkte im Gesicht lange Zeit abdeckte, werden sie heute nicht mehr versteckt. Sie würden die Individualität unterstreichen.

Wer keine hat und welche will, kann sich diese mit Henna-Farbe ins Gesicht zaubern. Parrinello verkauft ein Sommersprossen-Set mit Anleitung: «Es ist kinderleicht, und jeder kann es in ein paar einfachen Schritten selbst zu Hause auftragen.»

Die Zürcherin ist seit Kindheitstagen kreativ und malt gerne. «Eines Tages scrollte ich durch Instagram und entdeckte diese Frau mit wunderschönen Henna-Tattoos auf ihren Händen.» Es war Liebe auf den ersten Blick, wie Parrinello sagt. Daraufhin bestellten sich die Henna-Künstlerin alle Utensilien: «Henna-Pulver, Kits, Schablonen, Spritzen und, und, und. So brachte ich es mir vorerst mithilfe von Youtube-Videos selbst bei.»

Auf der Suche nach einem Kurs landete die Zürcherin 2016 schliesslich bei einem Henna-Guru in London. Vier Tage dauerte die Ausbildung. «Er war eine sehr inspirierende Persönlichkeit. Er hat uns nicht nur die Kunstform beigebracht, sondern uns auch andere Werte mitgegeben: Geduld und Zielstrebigkeit.» Dort habe Parrinello auch mehr über den Ursprung und die Tradition der Henna-Kunst gelernt. «Ich wusste sofort, ich bin auf dem richtigen Weg», erinnert sich 32-Jährige.

Für Henna-Begeisterte bietet Henna Tattoo Schweiz Kurse an. Ansonsten sucht man solche Kurse hierzulande noch immer vergebens. «Die Nachfrage nach Henna-Kunst ist in der Schweiz in den letzten Jahren stetig gewachsen», betont Parrinello. An Kindergeburtstagen sind Henna-Tattoos immer mehr gefragt oder aber Schwangere lassen sich den Bauch mit der natürlichen Paste schmücken.

Dazu beigetragen, dass Henna einen solchen Hype erlebt, habe sicher auch Corona: «Die Menschen sind im Homeoffice und vermehrt zu Hause. Sie wollen kreativ sein und etwas Neues ausprobieren.» Zurzeit laufe das Geschäft für die junge Zürcherin daher super.

Früher war Henna eine Art Souvenir, das man von den Strandferien mit nach Hause brachte. Heute kann man das Pulver zum Anrühren, die fertige Paste oder alle möglichen Utensilien beispielsweise bei Henna Tattoo Schweiz bestellen. «So kann man sich das Sommerfeeling und die Ferienstimmung in die Stube holen.»

Wer sich Farbe im Internet bestellt, sollte aber vorsichtig sein. «Es ist sogenanntes Black Henna im Umlauf, das allergische Reaktionen hervorrufen kann», warnt Parrinello. Ihr Henna sei ein natürliches Produkt, das von Lieferanten stammt, die sie persönlich kennt und mit denen sie seit Jahren zusammenarbeitet.

Will man lieber den Profi ranlassen, freut sich Parrinello über jeden Auftrag: «Ich gebe bei jedem Tattoo auch immer einen Teil meiner Kreativität und Freude mit.» Die Motive malt sie aus dem Kopf oder nach dem individuellen Wunsch Ihrer Kunden auf die Haut und verleiht so jedem Tattoo ihre ganz eigene Note.

Das Schönste an der Henna-Kunst sei aber, dass sie wieder weggeht und man sich stets wieder neu ausprobieren könne. Also die perfekte schmerzfreie Alternative zu einem echten Tattoo.

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